Gegründet wurde die Akademie homöopathischer Ärzte am 9. Juli 1983 in Bad Imnau. Bei der Gründungsversammlung waren anwesend:
Dieser Gründung waren die Bemühungen von Dr. Dinkelaker, dem damaligen Vorsitzenden des Landesverbands im DZVhÄ, vorausgegangen, die verschiedenen Arbeitskreise kennen zu lernen und zusammen zu führen. Er wollte damit die Weiterbildung fördern und möglichst standardisieren.
Dr. Barth, der damalige Badearzt in Bad Imnau, hatte mit den Schwestern des Sanatoriums, den Schwestern vom
Heiligen Kreuz mit Mutterhaus in Hegne am Bodensee, gesprochen und eine Absprache über die Nutzung von Räumlichkeiten erreicht. Die Räume standen uns kostenfrei zur Verfügung. Zunächst fanden die
Versammlungen im großen Speiseraum statt.
Ein regionaler Arbeitskreis hatte jeweils ein Thema vorbereitet und stellte sich damit der Versammlung vor und gab gleichzeitig die Möglichkeit der Weiter- und Fortbildung.
Neben dem damaligen Kurssystem (3 Wochenkurse waren Pflicht, davon mindestens 2 in Deutschland, was den Andrang zu den Kursen von Dorsci in Baden bei Wien nicht minderte) musste der LV für die
1½-jährige Weiterbildung gerade stehen und auch testieren, was im allgemeinen nach einem Gespräch mit dem Vorsitzenden auch geschah.
Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, beschlossen die o.g. Kolleginnen und Kollegen – alle Mitglieder im LV – die Akademie als Verein zu gründen, mit dem „ausschließlich und unmittelbaren gemeinnützigen Zwecke, wissenschaftliche Lehre und wissenschaftliche Forschung sowie theoretische und praktische Beschäftigung mit dem homöopathischen Heilverfahren auf wissenschaftlicher Grundlage zu fördern bzw. zu betreiben“. Es wurde ein Vorstand gewählt:
Zunächst wurde die ursprüngliche Arbeitsweise mit Vortrag durch die Arbeitskreise beibehalten. Es erwies sich aber bald, dass dies nicht zuverlässig und die Themenwahl zu beliebig war, so dass der
Vorstand nach Absprache mit weiteren Kollegen das Programm selbst gestaltete mit Herrn Schlüren als Ausbildungsleiter. Regelmäßig war auch Herr Heß beteiligt.
Von Anfang mit dabei war Schwester Conrada, die sich um die häuslichen Dinge sorgte und uns mit Kaffe und Kuchen verwöhnte.
Es erfolgte bald der Wechsel in den Seminarraum des Bernhardushauses, weil die Veranstaltungen im Haupthaus den Betrieb des Sanatoriums störten.
Die Teilnahmezahl lag zwischen 40 und 60 Personen. Es gab auch jährlich eine Veranstaltung des LV zusammen mit dem LV Rheinland-Pfalz, wo vor allem auch Herr Leers seine Arbeitsweise demonstrierte. Und es kam in Imnau auch zu Begegnungen mit den Laienvereinen.
1993, im Jahr des 10-jährigen Bestehens, wurde Heinz Huber zum Vorsitzenden gewählt, Hannelore
Schraegle löste Frau Straubinger als Schatzmeisterin ab, die bald schon Frau Bächle beerbt hatte. Frau Goller war kaum mehr an den Veranstaltungen beteiligt, das Amt des Schriftführers ruhte. H. Kuhn
übernahm von Herrn Schlüren das Amt des Weiterbildungsleiters.
Herr Heß war inzwischen ausgeschieden, er war mit der Struktur, die sich herausgebildet hatte mit den
vier Unterrichtsblöcken, nicht einverstanden.
Im Rahmen des ersten Sommerseminars im Juni 1993, das im Kursaal stattfand, wurde das 10-jährige Bestehen gefeiert. Herr Schlüren und Herr Heß wurden mit der goldenen Ehrennadel des DZVhÄ
ausgezeichnet. Die Schwestern verwöhnten uns mit einem Büffet, Musik gab es von Käthe Kuhn (Flöte) und Stephan Skobowski (Klavier).
Aus dieser Veranstaltung heraus wurde die Idee der Sommerseminare geboren, die von Anfang an in der Verantwortung von Heinz Huber lagen. Er hat uns dazu ermuntert, obwohl wegen der Größe und des Risikos immer wieder Widerstände auftraten. Er hat recht behalten, ist Bad Imnau doch mit diesen Veranstaltungen zu einem Begriff geworden.
Es hat mit der Einladung an Herrn Paithankar aus Kalkutta begonnen, den Gisela Stöckle während eines Aufenthaltes in Indien kennen gelernt hatte. Sie hatte 6 Wochen in den Slums von Kalkutta gearbeitet und Kontakt zu den dortigen Homöopathen gesucht.
Dann kam Dr. Candegabe aus Argentinien. Und 1998 startet das Krebsthema mit einem Expertenseminar (Drs. Spinedi, Farok Master, Barthel sen., Behnisch, Schmidt).
Dem folgten im 2-jährigen Rhythmus die Dr. Spinedi-Seminare, abwechselnd mit Seminaren über psychische Erkrankungen (Drs. von der Planitz und Rhigetti), Rheumatismus (Drs. Bärlin, Hör, Kalchschmidt und Paithankar), Psychiatrie (Dr. Rhigetti), Schwere Fälle (H. Heudens-Mast).
Immer schon gab es die Idee, neben der Weiterbildung die Homöopathie auch in die Praxis des Sanatoriums einzuführen. Dr. Barth war dem gegenüber auch aufgeschlossen und suchte einen Mitarbeiter speziell für die Homöopathie zu gewinnen. Dazu wurde im Sanatorium eine Abteilung unter dem Namen „Homöopathische Kurklinik“ eingerichtet und auch genehmigt.
Allerding gab es die Beschränkung auf Nachsorge postoperativ und bei Tumorpatienten, soweit sie von den Kliniken im Rahmen der Rehabilitation zugewiesen wurden. Dr. Gaismeier war Assistent bei Dr. Barth und zunächst auch geneigt, diese Aufgabe zu übernehmen, hat dann aber eine Niederlassung andernorts vorgezogen. Ihm schien das Risiko zu groß, neben dem geringen Umfang im Sanatorium eine Praxis in Bad Imnau aufzubauen. Der Name und die Genehmigung blieben erhalten, so dass sich jetzt daraus die Hahnemann-Klinik entwickeln konnte.
In Baden-Württemberg haben sich immer mehr Arbeitskreise mit der Weiterbildung befasst. Deshalb ist die Teilnahmezahl in Bad Imnau allmählich zurückgegangen. Es wurde aber an dem Konzept der offenen Weiterbildung, an der Struktur mit den 4 Unterrichtsblöcken und an der Öffnung für die Fortbildung festgehalten.
Und mit dem Jahresbeginn 2010 hat die Akademie homöopathischer Ärzte eine neue Heimat in der
Universitäts-Frauenklinik Tübingen gefunden.
Dr. med. Heinrich Kuhn (Altensteig)
März 2010